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Solidaritätsdemonstration

Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in ihr

Fr., 11. Mai 2018, 20:00 Uhr
Kirche St. Michael am Brüsseler Platz

»Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese.«

— Andreas Scheuer

MdB CSU

»Es ist nicht akzeptabel, dass durch eine aggressive Anti-Abschiebe-Industrie bewusst die Bemühungen des Rechtsstaates sabotiert und eine weitere Gefährdung der Öffentlichkeit provoziert wird.«

— Alexander Dobrindt

MdB CSU

»Ich glaube, dass in der Anhäufung von Schwachsinn mehr Wahrheit liegt als in der Anhäufung von Wahrheit.«

— Christoph Schlingensief

Regisseur & Aktionskünstler

Die Kirchen in Deutschland leeren sich zusehends. Gleichzeitig wird denjenigen, die dort Zuflucht finden könnten, häufig der Einlass verwehrt. Dabei stellt Kirchenasyl für Geflüchtete, die es immerhin nach Europa geschafft haben, in vielen Fällen die letzte Chance dar, einer Abschiebung in die Hoffnungslosigkeit zu entgehen. Rund 600 Kirchenasyle werden aktuell in Deutschland in Anspruch genommen, sechs davon in der Lutherkirche in der Kölner Südstadt.

Die SCHULE DER POLITISCHEN HOFFNUNG sucht in Kooperation mit der Künstlergruppe WochenKlausur im Rahmen des Projekts 922m2 nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz. Wir solidarisieren uns mit den von Abschiebungen Bedrohten und ihren Helfer*innen und möchten die Menschen zusammenbringen, die das ebenfalls tun, und die Stadtgesellschaft auf den Kampf gegen eine inhumane und unsolidarische Asylpolitik einstimmen.

Wir stellen die Frage, welche Bedeutung christliche Werte wie die Nächstenliebe für die Kirchen heute noch haben – in Zeiten, in denen Kreuze in den staatlichen Behörden Bayerns zur Pflicht werden sollen und das Münchener Oberlandesgericht in einem Grundsatzurteil das Kirchenasyl einschränkt. Ganz im Sinne des Flüchtlings Jesus von Nazareth: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt 25,35) Was, wenn auch die Kirchenmauern keinen Schutz mehr bieten können? Werden es wir Bürger*innen dieser Stadt sein, die Menschen in den eigenen vier Wänden Asyl gewähren werden? Lasst uns Köln zu einer europäischen Solidarity City machen, in der keiner – ungeachtet seines rechtlichen Status – Angst vor einer Abschiebung haben muss.

Am Abend des 11. Mai veranstaltet die Schule der politischen Hoffnung auf den Treppenstufen des Eingangs zur Kirche St. Michael vor den versammelten Menschen auf dem Brüsseler Platz eine Solidaritätskundgebung und im Anschluss einen gemeinsamen Demonstrationszug in den Kirchenraum. Der Stundenplan sieht im Detail wie folgt aus:

+++ ab 20 Uhr SOLIDARITÄTSKUNDGEBUNG: Die Schule der politischen Hoffnung eröffnet die Solidaritätskundgebung für alle von Abschiebung bedrohten Menschen und ihre Helfer*innen, die Tag für Tag nach Kräften ihr Möglichstes tun, um Menschen zu schützen und die Politik in Europa zu verändern. Es sprechen u. a. Pfarrer Hans Mörtter (Lutherkirche Südstadt), in Köln lebende Geflüchtete, Anbid Zaman (Refugee & LGBT-Aktivist), Helfer*innen und Aktivist*innen der Initiative Solidarity City Cologne der AG-Bleiben.

+++ ab 20:45 Uhr DEMONSTRATION: Im Anschluss rufen wir alle auf dem Brüsseler Platz versammelten Menschen zum gemeinsamen Demonstrationszug in den Kirchenraum auf, um dort gemeinsam die politische Hoffnung zu besingen.

+++ ab 21:15 Uhr NACHSITZEN: Zum Abschluss sind alle eingeladen, im Kirchenraum gemeinsam den Abend zu verbringen und den Raum als Zeichen für eine politische Willkommenskultur und für eine zukünftige solidarische Stadt Köln symbolisch zu besetzen.

Mitwirkende

Elisabeth & Hanitra Wagner (Willkommenshelferinnen), Ghiath Hobbi, Pfarrer Hans Mörtter (Lutherkirche Südstadt), Anbid Zaman (Rainbow Refugees Cologne – Support Group), Christoph (Solidarity City Cologne) & WochenKlausur (Künstlergruppe, Wien)

Team

Georg Blokus, Corinna Ujkasevic, Marian Kirwel & Philipp Skuza

Alle sind herzlichst eingeladen

Fr., 11. Mai 2018, 20:00 Uhr
Kirche St. Michael, Brüsseler Platz, 50674 Köln (Belgisches Viertel)
Haltestellen Friesenplatz und Rudolfplatz der KVB-Linien 1, 3, 4, 5, 7, 12 und 15
In deutscher und teilweise auch englischer Sprache
Eintritt frei

Fotos

Videos

Publikationen

Danksagung

Wir danken der WochenKlausur, die 922m2 in der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz möglich gemacht haben, und allen unseren Mitwirkenden, Freund*innen und Unterstützer*innen, die unbezahlt für unsere gemeinsamen politischen Anliegen gesprochen haben. Insbesondere möchten wir uns für die Technik und Raumausstattung bei der NIEHLER FREIHEIT und für die Rechte zur Nutzung des Musikvideos bei Bob Humid & Brockdorff Klang Labor bedanken.

Spendet politische Hoffnung

Die SCHULE DER POLITISCHEN HOFFNUNG ist eine spendenfinanzierte Initiative von progressiven Künstler*innen, Aktivist*innen und Kölner Bürger*innen, die alle freiwillig aktiv sind. Wir bitten um freiwillige Spenden bei unseren Veranstaltungen, um wenigstens die Reisekosten für unsere eingeladenen Lehrer*innen aus Europa erstatten zu können.

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