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Weltstadtentwicklungshilfeprogramm für den Ebertplatz

Platz der globalen Demokratie

Mo., 10. Dez. 2018, 19:00 Uhr
Ebertplatz

»Ich frage mich oft: Stellen Sie sich einmal vor, wir müssten als heutige Staatengemeinschaft wieder so eine Erklärung für die Menschenrechte verabschieden; würden wir das schaffen? – Ich fürchte, nein. Deshalb sollten wir das, was damals nach dem unmittelbaren Erleben des Schreckens geschaffen wurde, hüten, schützen und fortentwickeln.«

— Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rede zur Eröffnung des «Forum de Paris sur la Paix« am 11.11.2018

Hallo Welt!

Liebe Kölner Weltbürger*innen,

hiermit verkünden wir, die Weltstadtentwicklungshelfer*innen der Schule der politischen Hoffnung (SdpH), dass der Kölner Ebertplatz am 10. Dezember 2018, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, von uns feierlich zum ‘Platz der globalen Demokratie’ umbenannt wird. Obwohl der Ebertplatz in seiner brutalistischen Vision ursprünglich zu einem der lebenswertesten öffentlichen Plätze Kölns werden sollte, ist er nach einem tödlichen Messerangriff im Oktober 2017 als “Angstraum” in die medialen Schlagzeilen geraten. Das erfreuliche zivilgesellschaftliche Engagement der lokalen gesellschaftlichen Akteur*innen und vor allem Künstler*innen des Brunnen e.V. gegen den Plan, vor Ort “aus Sicherheitsgründen” eine Mauer zu bauen, und schließlich auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung führten zur Gründung der Plattform ‘Unser Ebertplatz’, um den Platz bis zu seinem voraussichtlichen Umbau ab 2021 (sozio-)kulturell aufzuwerten.

FÜR EINE NEUE KOSMOPOLITISCHE VISION AUF DEM EBERTPLATZ

Vor 70 Jahren am 10. Dezember 1948 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Wir werden aber nicht beim Erinnern stehen bleiben, sondern weitergehen. Ab dem 10. Dezember 2018 werden wir hier mit den Bürger*innen und gesellschaftlichen Akteur*innen der Stadt Köln eine weltpolitische Bühne der Entwürdigten und Entrechteten und einen städtischen Platz für die politische Hoffnung auf eine Welt mit gleichen Rechten für alle erbauen.

GEGEN DIE LOKALE VERDRÄNGUNG DER GLOBALEN FRAGE

Schließlich birgt (sozio-)kulturelle Aufwertung auch die Gefahr, dass hier Rassismus, Drogenhandel, Gentrifizierung, Obdachlosigkeit, Flucht, Migration und die Menschen, die davon betroffen sind, kriminalisiert und entpolitisiert und schlimmstenfalls aus dem Bewusstsein der Gesellschaft verdrängt und an den Rand der Stadt gedrängt werden. Denn die aktuelle globale Frage der Solidarität auf der einen Seite und die Forderungen nach öffentlichem Raum und echter demokratischer Mitbestimmung auf der anderen Seite verlangen auch hier vor Ort visionäre politische Lösungen und nicht lediglich partizipative “Bürgerbeteiligungsverfahren” und sozialverträgliche “Kompromisse”.

EIN SYMBOL FÜR EINE NEUE LOKALE KOSMOPOLITIK

Wir rufen alle Kölner Weltbürger*innen ohne politische Heimat dazu auf, den Ebertplatz als ‘Platz der globalen Demokratie’ zum Symbol für eine neue lokale Kosmopolitik zu machen. Damit die globalen Konflikte nicht verdrängt und ihre lokalen Symptome – wie auch hier geschehen – nicht von der AfD, Bürgerwehren und rechten Hooligans zu nationalistischen und menschenfeindlichen Zwecken instrumentalisiert werden.

UMBENENNUNG: MO., 10.12.2018, 18:00 UHR

Am 10. Dezember benennen wir den Unser Ebertplatz im Rahmen einer politisch-künstlerischen Proklamation um und erinnern nicht nur an die verdrängte Geschichte der Unmenschlichkeit und die demokratischen Errungenschaften der Jahrhunderte, sondern rufen alle kosmopolitischen Kölner Bürger*innen, progressiven lokalen Initiativen und Arbeitsgruppen, gesellschaftlichen Akteur*innen und politischen Organisationen, Künstler*innen und Kulturschaffenden, Forscher*innen und Praktiker*innen dazu auf, sich von nun an aktiv auf der Großbaustelle »Platz der globalen Demokratie« zu betätigen und gemeinsam von unten einen Zukunftsplan der Weltbürger*innen der Stadt Köln für den ‘Platz der globalen Demokratie’ im 21. Jahrhundert zu entwickeln.

ERKLÄRUNG: MO., 10.12.2018, 19:00 UHR

Im Brauhaus Em Kölsche Boor am Eigelstein sind im Anschluss progressive Akteur*innen der zukünftigen Kölner Weltstadtgesellschaft und interessierte Bürger*innen zur öffentlichen Deklaration des ‘Platzes der globalen Demokratie’ mit Statements zu einer #WeltstadtDerZukunftFürAlle eingeladen. Um für Köln endgültig die Lehren aus der scheinheiligen und brutalen Vergangenheit Europas und Deutschlands zu ziehen, werden sie eine vielstimmige Erklärung für eine demokratische, postkoloniale, friedliche und global gerechte #WeltstadtDerZukunftFürAlle verkünden. Abschließend wird es die Möglichkeit für Fragen und Diskussion geben. Als Fürsprecher*innen haben sich bereits zahlreiche in Köln lebende Freiheits- und Gerechtigkeitskämpfer*innen angekündigt.

Abschließend möchten wir zu diesem Anlass auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, und alle demokratischen Vertreter*innen und Fraktionen des Rates der Köln – unsere Stadt und der Stadtverwaltung herzlich zur Umbenennung und Erklärung des ‘Platzes der globalen Demokratie’ einladen.

Mitwirkende

Franco Clemens (Streetworker), André Erlen und Stefan H. Kraft (Theatermacher von Futur3), Anne Gebler-Walkenbach (Aktivistin bei Allerweltshaus & Kölner Menschenrechtsfestival), Kalle Gerigk (Aktivist bei Recht auf Stadt – Köln und Arbeitsunrecht Deutschland), Martin Herrndorf (Stadtaktivist von Agora Köln & Organisator des Tag des guten Lebens), Samuel Küppers (Aktivist von DiEM25 Cologne), Franziska Madlo-Thiess (Aktivistin bei Association for the Design of History), Maura Rafelt (Aktivistin von Seebrücke Köln), Milo Rau (Theaterregisseur, Essayist & Künstlerischer Leiter des IIPM & NTGent) (Videostatement), Meral Sahin (Vorsitzende der IG Keupstraße & Mitglied des Tribunals NSU-Komplex-auflösen), André Sauer (Kulturtreibender King Georg), Kais Setti (Schauspieler und ehem. Anwohner), Stephanie Thiersch (Choreografin von MOUVOIR), Michele Winkler (Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.), Anbid Zaman (Aktivist im Aktionsbündnis gegen Homophobie & Rainbow Refugees Cologne – Support Group) & Eva-Maria Zimmermann (Kreisvorstand DIE LINKE. Köln, Sprecherin des Forum für Honorarkräfte RMS Köln & Stellv. Vorsitzende der ver.di Landesfachgruppe Musik NRW)

Team

Amelie Barth, Georg Blokus, Ryan Carniaux, Max von Einem, Mario Frank, Max Gede, Anna-Mareen Henke, Marje Hirvonen, Lea Köster, Ludwig Lederer, Sandra Riedmair, David Sittler, Omid Tabari, Iren Tonoian, Daniel Ullrich, Janina Urban, Sergej Usov, Semira Zadeh & Anbid Zaman

Alle sind herzlichst eingeladen

Mo., 10. Dez. 2018, 19:00 Uhr
Ebertplatz
Haltestelle Ebertplatz der KVB-Linien 12, 15, 16 und 18
In deutscher und englischer Sprache
Spendenempfehlung: 5 Euro

Fotos

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Danksagung

Die SCHULE DER POLITISCHEN HOFFNUNG dankt für die freundliche Unterstützung insbesondere dem Brunnen e.V., Unser Ebertplatz, dem Stadtraummanagement und dem Kulturamt der Stadt Köln, dem Brauhaus Em Kölsche Boor sowie allen Fürsprecher*innen und Helfer*innen des »Platzes der globalen Demokratie«.

Spendet politische Hoffnung

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