Die Unfähigkeit zu trauern
Weltschmerz – Corona-Edition #2
Sa., 25.04.2020, 20:00 Uhr
Zoom
»We must change the deadly story – good thinking always happens in the moment of speechlessness, when thinking has to become storytelling.«
— Donna Harraway
US-amerikanische Historikerin & Feministin
»Weltschmerz« geht in der Corona-Edition in die zweite Folge … Mit unseren geladenen Gästen wollen wir diesmal über die Traurigkeit und das Trauern in der Corona-Krise, ein Plädoyer für eine neue planetare Lebensphilosophie des Extinktionalismus, das Abschiednehmen von alten neoliberalen Gewohnheiten und die Frage, wofür es sich zu leben lohnt, sprechen. Fühlt euch eingeladen, zu erzählen oder nur den Worten, der Musik und den Texten zuzuhören. Um der politischen Sprachlosigkeit und dem Unaussprechlichen da draußen in der Welt und in uns etwas entgegenzusetzen!
Die Welt ist nicht erst seit der Corona-Krise aus den Fugen geraten. Und wir fragen uns nicht erst seit kurzem, wie man diesen Wahnsinn, die politische Ohnmacht aushalten soll … Und was sollten Progressive angesichts der existierenden und kommenden sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Krise tun, um politischen Mut und nicht Hoffnungslosigkeit und Zynismus zu verbreiten?
Der von dem Schriftsteller Jean Paul geprägte Begriff des Weltschmerzes bezeichnet ein trauriges Gefühl schmerzhafter Melancholie über die eigene und die Unzulänglichkeit der Welt. Gäbe es ein treffenderes Wort, um unsere persönlichen Ängste und Verzweiflungen oder unsere kollektive Apathie und Hoffnungslosigkeit angesichts der gegenwärtigen, der neuesten, aber auch der vergangenen Krisen zu beschreiben?
»Weltschmerz« ist die neue Gesprächsreihe der SCHOOL OF POLITICAL HOPE (SPH), die den Versuch wagt, gegen die gegenwärtige politische Depression anzusprechen und dabei eine gemeinsame Sprache für das Unaussprechliche in der Welt zu suchen. Wir wollen damit die weitverbreitete politische Sprachlosigkeit bekämpfen, indem Menschen aller Bevölkerungsgruppen einander im Austausch bewegender persönlicher Geschichten und politischer Gefühle der individuellen Machtlosigkeit und des kollektiven Empowerments begegnen.
Für die Corona-Edition werden via Zoom-Videokonferenz 4-stündige Live-Abendveranstaltungen in deutscher Sprache organisiert, zu denen jeweils 30 Online-Gäste aus allen Ecken des Internets eingeladen werden. Gastgeber der Abende sind der Leiter der SPH und Diplom-Psychologe Georg Blokus und die SPH-Mitgründerin und Menschenrechtlerin Corinna Ujkašević. Auf Wortmeldung können sich die anwesenden Gäste während der gesamten Live-Veranstaltung selbst mit ihren alltagspolitischen Geschichten, Gefühlen und Gedanken in der Rolle als Erzähler*innen beteiligen – wer nur Zuhören möchte, ist selbstverständlich auch herzlich willkommen. Durch das Zuhören und das Erzählen von politischen Geschichten und Gefühlen soll ein utopischer Zuhör- und Denkraum geschaffen, in dem die politische Verzweiflung und Einsamkeit überwunden und kulturelles Vertrauen und Mut gebildet werden können.
Die Live-Veranstaltungen bestehen aus vier 50-minütigen, kollektiven Listen ‘n’ Tell-Sessions, die jeweils durch einen Song eingeleitet werden. Die Atmosphäre wird so zwischen progressiver Gesellschaftsanalyse, nachdenklicher Kontemplation, unterhaltsamen Erzählungen, melancholischen Erfahrungsberichten und leidenschaftlichen Appellen wechseln.
Team
Georg Blokus & Corinna Ujkasevic
Alle sind herzlichst eingeladen
Sa., 25.04.2020, 20:00 Uhr
Zoom
In deutscher Sprache
Solidaritätsbeitrag: 10 Euro
Danksagung
Die SPH dankt allen Gesprächsteilnehmer*innen für ihr Vertrauen.
Spendet politische Hoffnung
Die SPH erhält keine öffentlichen und privaten Fördergelder. Da wir unsere Kosten für Honorare, Räumlichkeiten, Technik, Öffentlichkeitsarbeit, Material u. v. m. nicht nur aus eigenen Mitteln decken können, sind wir auf Spenden angewiesen. Ohne die Unterstützung unserer bisherigen Kooperationspartner*innen, Freund*innen und Teilnehmer*innen, wären unsere bisherigen Veranstaltungen, Aktionen und Projekte nicht möglich gewesen. Umso mehr freuen wir uns über Spenden, die es uns ermöglichen, unsere Arbeit langfristig machen zu können.