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Arm, aber unsexy

Weltschmerz – Corona-Edition #3

Sa., 23.05.2020, 20:00 Uhr
Zoom

»We must change the deadly story – good thinking always happens in the moment of speechlessness, when thinking has to become storytelling.«

— Donna Harraway

US-amerikanische Historikerin & Feministin

Die dritte Folge von »Weltschmerz« wendet sich der Armut zu. Mit unseren geladenen Gästen wollen wir diesmal über das Leben in Armut und ihre verschiedenen Dimensionen, Ursachen und Folgen sprechen. Wir wollen die Armut in einer reichen Gesellschaft enttabuisieren und mit Euch über soziale Ungleichheit, Abstiegsangst, Prekarität, Scham und Schuld sprechen. Wer sind die Lebensakteure der Armut, was ihre Herausforderungen und ihre Bewältigungsstrategien? Welche kollektiven Widerstands- und Empowermentansätze sind von Nöten, wenn jemand von Armut bedroht ist, sie versucht zu vermeiden oder zu überwinden.

Erzählen wir uns davon, was Armut für uns bedeutet und wie uns ihre Auswirkungen berühren. Was macht es mit uns, wenn wir entweder Akteur oder Zeuge werden müssen, weil Armut droht oder schon immer da gewesen ist? Wie hat es sich angefühlt, einen Menschen um Geld bitten zu müssen? Was passiert, wenn soziale Isolation aus der Gesellschaft als das einzige erträgliche Mittel erscheint? Wenn die Kluft zwischen Arm und Reich unüberwindbar ist? Was waren die Momente in unseren Leben, die die feinen Unterschiede spürbar machten? Und was bedeutet die Corona-Krise eigentlich für Menschen in Armut und jene, die jetzt zum ersten Mal Existenzangst erleben? Und wie können wir Gemeinschaften der politischen Hoffnung aufbauen, die uns vom Gefühl befreien, an alldem selbst schuld zu sein?

Fühlt Euch eingeladen, zu erzählen oder nur den Worten und der Musik zuzuhören. Um der politischen Sprachlosigkeit und dem Unaussprechlichen da draußen in der Welt und in uns etwas entgegenzusetzen!

Die Welt ist nicht erst seit der Corona-Krise aus den Fugen geraten. Und wir fragen uns nicht erst seit kurzem, wie man diesen Wahnsinn, die politische Ohnmacht aushalten soll … Und was sollten Progressive angesichts der existierenden und kommenden sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Krise tun, um politischen Mut und nicht Hoffnungslosigkeit und Zynismus zu verbreiten?

Der von dem Schriftsteller Jean Paul geprägte Begriff des Weltschmerzes bezeichnet ein trauriges Gefühl schmerzhafter Melancholie über die eigene und die Unzulänglichkeit der Welt. Gäbe es ein treffenderes Wort, um unsere persönlichen Ängste und Verzweiflungen oder unsere kollektive Apathie und Hoffnungslosigkeit angesichts der gegenwärtigen, der neuesten, aber auch der vergangenen Krisen zu beschreiben?

»Weltschmerz« ist die neue Gesprächsreihe der SCHOOL OF POLITICAL HOPE (SPH), die den Versuch wagt, gegen die gegenwärtige politische Depression anzusprechen und dabei eine gemeinsame Sprache für das Unaussprechliche in der Welt zu suchen. Wir wollen damit die weitverbreitete politische Sprachlosigkeit bekämpfen, indem Menschen aller Bevölkerungsgruppen einander im Austausch bewegender persönlicher Geschichten und politischer Gefühle der individuellen Machtlosigkeit und des kollektiven Empowerments begegnen.

Für die Corona-Edition werden via Zoom-Videokonferenz 3-stündige Live-Abendveranstaltungen in deutscher Sprache organisiert, zu denen jeweils 30 Online-Gäste aus allen Ecken des Internets eingeladen werden. Gastgeber der Abende sind der Leiter der SPH und Diplom-Psychologe Georg Blokus und die SPH-Mitgründerin und Menschenrechtlerin Corinna Ujkašević. Auf Wortmeldung können sich die anwesenden Gäste während der gesamten Live-Veranstaltung selbst mit ihren alltagspolitischen Geschichten, Gefühlen und Gedanken in der Rolle als Erzähler*innen beteiligen – wer nur Zuhören möchte, ist selbstverständlich auch herzlich willkommen. Durch das Zuhören und das Erzählen von politischen Geschichten und Gefühlen soll ein utopischer Zuhör- und Denkraum geschaffen, in dem die politische Verzweiflung und Einsamkeit überwunden und kulturelles Vertrauen und Mut gebildet werden können.

Die Live-Veranstaltungen bestehen aus drei 50-minütigen, kollektiven Listen ‘n’ Tell-Sessions, die jeweils durch einen Song eingeleitet werden. Die Atmosphäre wird so zwischen progressiver Gesellschaftsanalyse, nachdenklicher Kontemplation, unterhaltsamen Erzählungen, melancholischen Erfahrungsberichten und leidenschaftlichen Appellen wechseln.

Team

Georg Blokus & Corinna Ujkasevic

Alle sind herzlichst eingeladen

Sa., 23.05.2020, 20:00 Uhr
Zoom
In deutscher Sprache
Solidaritätsbeitrag: 10 Euro

Danksagung

Die SPH dankt allen Gesprächsteilnehmer*innen für ihr Vertrauen.

Spendet politische Hoffnung

Die SPH erhält keine öffentlichen und privaten Fördergelder. Da wir unsere Kosten für Honorare, Räumlichkeiten, Technik, Öffentlichkeitsarbeit, Material u. v. m. nicht nur aus eigenen Mitteln decken können, sind wir auf Spenden angewiesen. Ohne die Unterstützung unserer bisherigen Kooperationspartner*innen, Freund*innen und Teilnehmer*innen, wären unsere bisherigen Veranstaltungen, Aktionen und Projekte nicht möglich gewesen. Umso mehr freuen wir uns über Spenden, die es uns ermöglichen, unsere Arbeit langfristig machen zu können.

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